Im Rahmen eines Qualifikationsverfahrens mit ersten städtebaulichen Ideen konnte sich W2H als eines von drei Teams für die Testplanung Neues Zentrum Niederwangen qualifizieren. Wir entwickelten eine Strategie, welche die Reputation von Niederwangen nachhaltig aufwertet. Innerhalb eines Workshopverfahrens haben wir unseren eigenständigen Ansatz weiterverfolgt und vertieft.

Dem heutigen Zentrum Niederwangen fehlt es an Image und Identifikation. Das Zentrum wird weder von der Bahn noch von der Freiburgstrasse als solches wahrgenommen und ist für die Beziehung von Niederwangen Dorf zum Ried mehr Barriere als Verbindung. Ein neuer Platz beim Bahnhof Niederwangen bildet ein Zentrum, verbindet die S-Bahn mit den Buslinien und fügt die beiden Ortsteile Niederwangen Dorf und Ried zusammen.

Im Zentrum des städtebaulichen Entwurfs stehen der neue Bahnhofsplatz und das neue Bahnhofsgebäude. Platz, Gebäude und Nutzung verbinden das Dorf mit dem Ried und erzielen einen Wiedererkennungswert durch räumliche und architektonische Qualitäten. Der Charakter des Transit-Dorfs soll einer neuen Identität weichen. Die Funktionalität des Ortes, die Freiraumqualität, die Ziele der Innenentwicklung sowie die Interessen der Grundeigentümer und die damit in Einklang zu bringende etappenweise Realisierung leiten unsere Entwurfsgedanken.

Der Bahnhofsneubau ist die Initialzündung für die kommende Entwicklung des Zentrums. Vier- und fünfgeschossige Bauten erreichen eine hohe Dichte, ohne den Massstab des Umfelds zu negieren. Über eine neue Fuss- und Velobrücke dockt das Dorf an das neue Zentrum an. Es erlaubt ein Miteinander aller Verkehrsteilnehmer und weist eine hohe Aufenthaltsqualität und Identifikation auf.

Der Stadtbach wird in grossen Teilen renaturiert, ein neuer Grünraum im nördlichen Bereich schliesst den Patz ab und verbindet entlang der Riedmoosbrücke die bestehenden Grünräume.

In den Erdgeschossen sind öffentliche und gewerbliche Nutzungen vorgesehen, ebenso schwergewichtig im Gebäude am Kreisel (Raffeisenbank). Wohnnutzung mit kleineren Wohnungen für eine urbane Bewohnerschaft, die den optimalen ÖV-Anschluss schätzt, sind in den Obergeschossen vorgesehen. Beim Baufeld zwischen Freiburgstrasse und Schwendistutz sind Alterswohnungen vorgesehen, welche von der guten Infrastruktur in unmittelbarer Nähe (Einkaufen, ÖV, Naherholungsgebiet) profitieren können.

Team KONNEKT unter der Federführung von W2H Architekten:
– Landplan AG, Lohnstorf
– Zeltner ­Ingenieure AG, Belp
– Righetti Partner Group AG, Bern und Zürich
– Mössinger Immobilien AG, Liebefeld

Eckdaten:
– Testplanung: 2016
– Auftraggeberin: Gemeinde Köniz, Direktion für Planung und Verkehr
– Prozessbegleitung: Panorama AG, Bern