Der als schützenswert eingestufte Bau der Zahnmedizinischen Klinik ZMK wurde 1953-54 erbaut und  gehört zu den besten Berner Bauten der fünfziger Jahre. Eine Abteilung wird medizintechnisch auf den neusten Stand gebracht und besinnt sich in der neuen räumlichen Anordnung und der Gestaltung auf die Qualitäten des Bestandesbaus.

Der Architekt Otto Brechbühl entwickelte an der Freiburgstrasse 7 einen winkelförmigen Bau mit einer klaren Grundrissstruktur, einem grosszügigen Treppenhaus in der Gebäudeecke und einem repräsentativen Eingang mit Treppenhaus beim Westtrakt, nahe dem Hörsaal. Der Zahn der Zeit nagte an der Klinik für Rekonstruktive Zahnmedizin und Gerodontologie, welche sich im dritten Geschoss des Nordtrakts befindet. Die Räume wirkten dunkel und nicht einladend, die Behandlungsstühle, die Sterilisation und die Zahnmedizintechnologie veraltet. Der Empfang und das Sekretariat befanden sich in einem Raum ohne Fenster, welcher in den 1990er-Jahren auf Kosten des Wartebereichs ins Treppenhaus erweitert wurde.

Der Entwurf ordnet die ganze Klinik neu: Der Empfang wird wieder an den ursprünglichen Standort zurückgeführt und mit einem charakteristischen Schalter aus Eichenholz markiert. Anschliessend werden die Behandlungsräume und die Sterilisation angeordnet. Einer der Behandlungsräume bietet einen für die Stadt Bern einmaligen Behandlungsplatz speziell für Patienten im Rollstuhl. Am Ende des Traktes befinden sich die Büroräume der Direktion, der Abteilungsleitung und der Assistenz.

Die Beleuchtung ist ein tragender Bestandteil des neuen Raumgefühls in der Abteilung. In den Büroräumen und im Korridor erzeugt eine mit Stoff ummantelte Leuchte eine wohnliche Atmosphäre. Sowohl die wellenartige Anordnung der Leuchten als auch der räumliche Abschluss der Büroräume verkürzen optisch den langen Korridor. Je zwei grossformatige, dimmbare  LED-Leuchten bieten für die anspruchsvolle medizinische Arbeit genügend Licht in den Behandlungsräumen und garantieren eine hohe Farbwiedergabe, wichtig für das Anpassen von Implantaten.

In nur 16 Wochen Bauzeit wurde der ganze Trakt komplett umgebaut. Der hohe technische Anspruch an die Zahnmedizin war für die Baustellenlogistik äusserst anspruchsvoll. Die anderen Abteilungen der ZMK führten während der Bauphase ihre Arbeit fort. Einzig das darunterliegende Geschoss blieb für Installationsarbeiten an der Decke während einer zweiwöchigen Intensivbauphase geschlossen.

Eckdaten:
– Bauherr: Amt für Grundstücke und Gebäude des Kantons Bern
– Fertigstellung: 2016

Fotos: Manu Friederich