Für die Raiffeisenbank Worblen Emmental soll in Ittigen ein Wohn- und Geschäftshaus entstehen, das alle Anforderungen eines modernen Bankbetriebs erfüllt und, nicht zuletzt, auch allfällige Reserveflächen und Wohnanteile beinhaltet.

Eine konsequente städtebauliche Antwort auf das vorhandene uneinheitliche Gebäudeumfeld besteht in der Positionierung eines in seinen Aussenkonturen klar definierten Volumens, welches sich selbstbewusst aber rücksichtsvoll proportioniert präsentiert. Eine einfache, diskrete Geometrie beruhigt den Kontext und verschafft sich durch seine Schlichtheit Respekt.

Die Form des Gebäudes wird durch sanfte Reaktion auf die jeweils angrenzenden Gebäude und Parzellenfluchten entwickelt. Die Westfront des Gebäudes legt sich parallel zum gegenüber liegenden Gebäude, wodurch sich zum Talweg hin ein Vorplatz ergibt. Hier befinden sich der Eingang der Bank, der Zugang zum separaten Treppenhaus der Wohnungen in den Obergeschossen und die Einfahrt zur Tiefgarage. Zum östlichen Nachbargebäude steht das Gebäude parallel, wodurch der sich ergebende Zwischenbereich einen beabsichtigt deutlich privateren Charakter als die öffentliche Süd- und Westfront erhält.

Da eine ebenerdige Organisation der Bank aus belichtungstechnischer Sicht insbesondere im nördlichen Bereich des Geländes nur schwer möglich ist, wird mit der Interpretation einer Splitleveltypologie in Verbindung mit dem Einschieben eines Mezzaningeschosses auf den Niveauunterschied des Geländes reagiert. Als Folge davon wird ein überhohes Erdgeschoss ermöglicht, welches im Bereich der Kundenzone in seiner gesamten vertikalen Dimension erfahrbar wird.

Durch Variieren und in Bezug setzen unterschiedlicher Raumhöhen und -tiefen wird das Gebäude für den Kunden sowie den Mitarbeiter der Raiffeisenbank zum besonderen Erlebnis. Von aussen ist das Gebäude in seiner Hierarchie klar ablesbar. Das hohe Erdgeschoss wird durch das erste horizontale Band in der Fassade definiert. Darüber liegen zwei horizontale Schichten, welche Wohnungen aufnehmen. Das Erdgeschoss kann dank seiner räumlichen Qualitäten den Ansprüchen einer klaren Zonierung in die Funktionsbereiche der Bank hervorragend gerecht werden: Der Kundenzone im zweigeschossigen Erdgeschossraum steht die Personalzone im Mezzaningeschoss und auf der anderthalb Geschoss hohen Eingangsebene gegenüber. Die unterschiedlichen Raumhöhen werden dazu genutzt, den verschiedenen Nutzungen entsprechende Proportionen zu verleihen.

Unabhängig von der Bank werden die oberen Geschosse des Gebäudes über das im Norden liegende Treppenhaus erschlossen. Jeweils zwei Wohnungen pro Ebene zeichnen sich durch bemerkenswerte Grosszügigkeit und sehr helle Räume aus. Die Grundrisse mit grossem Ess- und Wohnraum werden den Ansprüchen des modernen Lebens gerecht und sind für verschiedenste Nutzer attraktiv.

Eckdaten
– Studienauftrag: 2009
– Auftraggeber: Raiffeisenbank Worblen Emmental, Biglen

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