Die Machbarkeitsstudie für die Tscharnergut Immobilien AG zeigt das Potential zur Verdichtung des Ladenzentrums im Tscharnergut auf. Die Pioniersiedlung aus den 1950er-Jahren im Westen von Bern erweitern wir in der Studie um einen neuen Bau mit Alterswohnungen, einem dazugehörenden Restaurant und einem Grossverteiler. So stärken wir die Attraktivität des Zentrums Tscharnergut.

Das Tscharnergut ist klar gegliedert mit fünf zwanziggeschossigen Hochhäusern am Nordrand, acht achtgeschossigen Scheibenhäusern in Nord-Süd-Ausrichtung und je vier zu jeder Seite des Mittelweges und drei rechtwinklig dazu gestellten viergeschossigen Mehrfamilienhäusern im Süden des Quartiers. Der Aussenraum zwischen den Häusern steht allen frei zur Verfügung. Mit diesem Konzept entstanden grossräumige und klar strukturierte Freiräume zwischen den einzelnen Wohngebäuden. Getreu dem Konzept einer Gesamtüberbauung wurden im Tscharnergut nicht nur Wohnungen gebaut. Das Quartier wurde bereits zu Beginn mit all den Geschäften und Infrastruktureinrichtungen ausgerüstet, die notwendig waren, um die täglichen Bedürfnisse der Bewohner abzudecken. Das Zentrum des Tscharnerguts bildet der gepflasterte Dorfplatz mit dem Brunnen und dem Glockenturm in der Mitte.

Die Bebauungsstruktur wird mit einem Scheibenhaus weitergeführt, die Höhenentwicklung entspricht dabei den bestehenden Scheibenhäusern entlang der Fellerstrasse. Mit der Setzung an den östlichen Parzellenrand spannt sich zwischen Fellerstrasse 30 und dem Neubau ein weiterer, frei zugänglicher Raum auf. Dieser wird mit einem eingeschossigen Bau analog der bestehenden Infrastrukturbauten bespielt.

Das Neubauvolumen richtet sich dreiseitig, in Ost-, West- und Südrichtung aus. Gegen den Platz bildet eine grösstenteils geschlossene Fassade analog den bestehenden Scheibenhäusern den Abschluss, zur Fellerstrasse wird in Anlehnung an die Kopfbauten der Scheibenhäuser adressbildend eine Stirnfassade mit Verkaufsnutzung im Sockelgeschoss ausgebildet.

Der Neubau baut ost- und nordseitig auf den bestehenden Aussenwänden auf und wird südseitig auf die Baulinie verlängert. Auf Strassenniveau ist gut sichtbar die Verkaufsfläche vom Denner angeordnet. Auf dem Platzniveau, entlang dem neu geschaffenen Durchgang zum Dorfplatz, sind jeweils unabhängig die Zugänge für die Pflege und die Wohnungen angeordnet. Orientiert zur Fellerstrasse und zum neu geschaffenen Aussenraum wird mit direktem Ausgang das öffentliche Restaurant der Pflege platziert und schafft über grosszügige Öffnung den Dialog zwischen Innen- und Aussenraum.

Eckdaten:
– Auftraggeber: Tscharnergut Immobilien AG
– Fertigstellung: 2015