Innerhalb von nur zehn Wochen wird die Turnhalle Gäbelbach umfassend saniert. Die massvolle Sanierung bewahrt den Charakter des Baus aus den 1960er-Jahren. Einzig kräftige Farben im Dusch- und Garderobenbereich weichen vom Bestand ab, bilden mit diesem aber eine harmonische Einheit.

Die drei gleichartigen, orthogonal gestellten Wohnhochhäuser bilden die Hauptbaukörper der zwischen 1965 und 1968 durch Eduard Helfer sowie Hans und Gret Reinhard errichteten Grossüberbauung Gäbelbach, deren Planung bis ins Jahr 1959 zurückreicht. Die Marseiller ‹Unité d’habitation› von Le Corbusier stand konzeptionell Pate. Zwischen den Scheibenbauten befindet sich ein grosser Geschäfts- und Freizeit-Komplex, der nach und nach zu einem veritablen Zentrum der Gross-Siedlung ausgebaut wurde. Er umfasst nebst Schule und Kindergarten auch Gemeinschafts-, und Werkräume, ein Restaurant, Einkaufsmöglichkeiten aller Art sowie eine Schwimm- und Turnhalle. An der Schulanlage wurden in der Vergangenheit die nötigen Unterhalts- und Reparaturarbeiten ausgeführt, die originale Infrastruktur ist grösstenteils noch erhalten. Insbesondere in der Turnhalle drängte sich eine grössere Sanierung auf, die gültigen Sicherheits- und Komfortanforderungen waren nicht mehr gewährleistet. Der Umbau zeichnet sich durch eine  massvolle Eingriffstiefe aus. Die beiden Garderoben erhalten je einen unabhängigen Duschraum und neu steht auch ein hindernisfreies WC zur Verfügung.

Die Fensterfronten sind energetisch saniert und die gesamte Haustechnikinstallation ist ersetzt. Ein neuer Hallenboden und eine neue Akustikdecke steigern den Nutzwert der Halle enorm. Einbauten und Oberflächen wurden wo möglich im Sinne einer ressourcenschonenden Sanierung erhalten. Die Materialisierung und Farbgebung übernimmt das ursprüngliche Konzept, einzig die neu erstellten Duschen und WC-Räume erhalten eine Akzentuierung in ihrer Farbigkeit.

Die Sanierungs- und Erneuerungsarbeiten erfolgten konzentriert innerhalb von 10 Wochen während und zwischen den Sommer- und Herbstferien.

Bericht über den Umbau in der Berner Zeitung vom 16.10.2017

Eckdaten:
– Fertigstellung: 2017
– Bauherrschaft: Hochbau Stadt Bern

Fotos: Damian Poffet