Die Schulanlage Spiegel in Köniz soll erweitert werden. Der Erweiterungsbau komplettiert das Ensemble und harmoniert mit dem Bestand. Er schafft das neue Gesicht der Schulanlage Spiegel, ohne sich durch sein Volumen in den Vordergrund zu drängen. Die Schulanlage Spiegel wird städtebaulich gestärkt.

Im Vordergrund unseres Entwurfsprozesses steht die Auseinandersetzung mit der bestehenden Schulanlage aus den Jahren 1952 bis 1961, erbaut in Etappen von Otto Brechbühl. Die Qualitäten der Schulanlage liegen heute etwas verborgen. Die Aufstockung des „Gelben“ Schulhauses, die Fassadensanierungen und die innenräumlichen Veränderungen des „Roten“ Schulhauses verunklären die Situation. Der Erweiterungsbau soll die charakteristischen Merkmale der Anlage respektieren und aufnehmen und zur Klärung der gesamten Situation beitragen.

In der Verteilung des Raumprogramms sind wir von einer räumlichen Trennung der Basisstufe von der Mittel- und Oberstufe ausgegangen. Die Basisstufenkinder haben ihr eigenes Schulgebäude, was zur Identitätsförderung der Kleinen beiträgt. In der Mittel- und Oberstufe wird der Fachunterricht wichtiger: sämtliche Fachunterrichtszimmer sind direkt oder gedeckt erreichbar.  Der Erweiterungsbau definiert den neuen Hauptzugang zur Schulanlage. Das grosszügig auskragende Obergeschoss markiert den Hauptzugang. Von hier gelangt man über ein Foyer in den Mehrzweckraum, welcher abends zur Spiegelstrasse hinausstrahlt. Im Obergeschoss befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Mehrzweckraum der Informatikraum, welcher so auch abends für Schulungen genutzt werden kann. Gegenüber ist über die ganze Gebäudelänge die Bibliothek angeordnet.

Zur Schulanlage hin orientiert befindet sich schliesslich die Administration der Schule. Unterhalb der Eingangsebene sind drei Gestalten-Räume mit dazugehörenden Nebenräumen angeordnet. Auch hier kann für gewisse Arbeiten der angrenzende Pausenhof während dem Unterreicht genutzt werden. Der westliche Pausenraum ist Rückzugsort für die Basisstufe. Die bestehende Topografie und der Baumbestand bieten Schutz und Geborgenheit. Der mittig gelegene Pausenraum ist der Pausenhof im eigentlichen Sinne. Sämtliche vier Schulgebäude schliessen an diesen Hof an und bilden so den Aussenraum. Der dritte Pausenraum liegt auf der Ostseite. Anstelle der heutigen Böschung tritt die Fassade des Erweiterungsbaus mit den Gestaltungszimmern. So wird der Raum neu klar definiert.

Die vielfältigen Zugangsmöglichkeiten zur Anlage bleiben erhalten und sind wichtig für die Anbindung an die verschiedenen Quartiere. Es wird jedoch ein neuer, klarer Hauptzugang von der verkehrsberuhigten Spiegelstrasse geschaffen.

Eckdaten:
Wettbewerb: 2013
Auftraggeber: Gemeinde Köniz

 

 

999_056_schnitt_02

999_056_schnitt_03

999_056_situation