Das Tribünen- und Garderobengebäude der Sportanlage in Binningen wurde 1968 erbaut. Die Grösse der Garderoben und die Funktionalität der Anlage entsprechen nicht mehr den Bedürfnissen. Auch in bautechnischer und energetischer Hinsicht ist das Bauwerk erneuerungsbedürftig. Ziel ist eine nachhaltige Gesamtlösung für alle Funktionen des Garderobengebäudes in Minergie-Eco-Standard.

Zwischen der Schwimm- und Sporthalle und dem Schulhaus spannt sich eine dichte, waldartige Begrünung und schliesst topografisch mit einem Ausläufer an das bestehende Garderoben- und Tribünen­gebäude an. Begrünungen und Stützmauern verdecken das Garderoben- und Tribünengebäude heute fast gänzlich und trennen den Sportplatz zur Schulanlage räumlich ab.

Das bestehende Gebäude wird bis auf den Rohbau des Sockelgeschosses rückgebaut, der Sockel wird ostseitig verlängert. Sämtliche Garderoben- und Duschräume, die Büros des Platzwarts, des Schiedsrichters und des Sekretariats sowie der Sanitätsraum sind im Sockelgeschoss angeordnet. Im Übergang zwischen Bestand und Erweiterungsbau befinden sich der Eingangsbereich für die Sportler sowie die vertikale Erschliessung. Über dem fast gänzlich geschlossenen Sockel steht eine regelmässige Holztragstruktur mit raumhohen, verglasten Füllungen. ­Diese überspannt die gesamte Gebäudetiefe und gewährleistet eine hohe Nutzungsflexibilität. Mittig zum Sportplatz befindet sich die überdachte Zuschauerzone, über der ostseitigen Erweiterung befinden sich die Gymnastik- und Krafträume sowie die Schwinggrube. Das transparente Volumen vermittelt zwischen der Schulanlage und dem Sportplatz und schafft Sichtbezüge auf das Spielfeld. Der Zugang zum Garderobengebäude erfolgt sowohl für den Zuschauer wie den Sportler über den Ziegelweg.

Der Eingangsbereich des Sockelgeschosses, in der Fuge zwischen Erweiterungs- und Bestandsbau, verteilt die Sportler in die beiden Garderobenzonen, welche für Sommer- und Winternutzung abgetrennt werden können. Die vertikale Verbindung stellt den internen Zugang zu den Gymnastik- und Krafträumen wie auch zum Klublokal her.

Das massive Sockelgeschoss mit feinkörnig verputzter Aussendämmung wird in seiner Dimension durch das dezente Moosgrün abgedämpft. Die sichtbare, naturbelassene, hölzerne Tragkonstruktion im Obergeschoss, hebt sich farblich vom Sockel ab. In diesem Geschoss sind, bis auf den statisch notwendigen Sichtbetonkern in der Mitte des Gebäudes, alle Wände als Holzkonstruktion konzipiert. Die mit Dreischichtplatten beplankten Ständerwände kontrastieren farblich mit dem Betonkern sowie dem mittelgrauen Hartbeton-Bodenbelag. Sie unterstützen aber andererseits die behagliche Raumstimmung, welche den geselligen Aktivitäten im und ums Gebäude dient.

Eckdaten:
– Wettbewerb: 2012, 3. Rang
– Veranstalterin: Einwohnergemeinde Binningen
– Zusammenarbeit mit Halter AG Generalunternehmung

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