In einem Projektwettbewerb wurde ein architektonisch, betrieblich und wirtschaftlich optimales Projekt für einen Neubau mit zehn Alterswohnungen und einer Demenzwohngruppe für das Altersheim Sunnsyta gesucht. Die ARGE W2H Architekten AG – von Allmen Architekten AG konnte den Wettbewerb mit zwei Neubauten, die sich räumlich und gestalterisch optimal in die kleinteilige Dorfstruktur integrieren, für sich entscheiden.

049_ansicht_nord

 

Die Einheiten Alterswohnen, Demenzabteilung und die allgemeinen Räume des Altersheims sind organisatorisch und räumlich klar voneinander getrennt. Die Alterswohnungen befinden sich in den Obergeschossen der zwei Einzelbauvolumen, die Demenzabteilung ein Geschoss tiefer. Die zwei kompakten Gebäudevolumen bieten drei unterschiedliche Wohnungstypen an. Sämtliche Wohnungen sind nach Süden hin orientiert und geben den Blick auf den Brienzersee und die gegenüberliegenden Berghänge frei. Die Wohnungen sind alle vielfältig möblierbar und verfügen über einen wettergeschützten Aussenbereich (Loggia).

In der Demenzabteilung spannt sich zwischen den beiden Sockelgeschossen der Einzelbauvolumen ein grosszügiger Raum auf, der den nach Süden ausgerichteten Gruppenraum beherbergt und direkten Zugang zum zentral gelegenen Demenzgarten gewährt. Die Zimmer der Bewohner sind im Sockelgeschoss des Gebäudevolumens Ost angeordnet, die Nebenräume der Demenzabteilung befinden sich in einer Raumschicht, die den Schutzräumen des Altersheims Sunnsyta vorgelagert sind. Die Wohngruppe ist so organisiert, dass die Bewohner uneingeschränkt zirkulieren können und verschiedene Blickbezüge in den Aussenraum haben. Die breiten Korridore sind Teile des Wohnbereichs und bieten zusätzlich Begegnungs- und Aufenthaltsmöglichkeiten, der Gruppenraum befindet sich an zentraler und übersichtlicher Lage.

Die traditionellen Gebäude in der Dorfkernzone sind einerseits geprägt durch die sonnen- und wetterverwitterten dunklen Holzfassaden mit weissem Sockel und andererseits durch die horizontalen Gliederungselemente in Form von aufgemalten Ornamenten, durchlaufenden Brüstungsbrettern oder mit Schnitzereien verzierten Holzstäben. Diese Thematik wird aufgenommen und zeitgemäss interpretiert. Die Fassaden werden mit einer horizontalen Schalung in einheimischer Fichte realisiert, welche mit einer anthrazit-silbrigen Lasur versehen wird. Der Sockel ist ein heller Kalkzementverputz.

Publikation des Projektes im Hochparterre Wettbewerbe 07/2008

Eckdaten
– Fertigstellung: 2011
– Auftraggeber: Bauherrengemeinschaft «Alterswohnungen Chappeli + Demenzwohngruppe Ringgenberg» 

049_amsicht_sued

049_situation

049_kueche_alterswohnungen

049_aussicht

049_demenzabteilung

049_gang

049_badezimmer_demenzabteilung

Fotos: Hans Sonntag